Der durch unkonventionelle Verkündigungsmethoden überregional bekannt gewordene Münchener Priester Schießler findet klare Worte zu den Problemen der katholischen Kirche und ermutigt zur Veränderung.

Münchens bekanntester Priester ist Rainer M. Schießler sicherlich, und seine unkonventionellen Verkündigungsmethoden sind über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Auch in seinem Buch findet er klare Worte zu den zahlreichen Problemen mit denen sich die katholischen Kirche beschäftigt oder - so der temperamentvolle Seelsorger - beschäftigen sollte. Leidenschaft für den Glauben, Bodenhaftung und das Gespür für die wirklichen Nöte der Menschen und die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche kennzeichnen den optisch und inhaltlich wenig strukturierten, aber flüssig zu lesenden Text, in den viel Biografisches mit eingeflossen ist. Seinen Wunsch, den Leser/-innen und "seiner" Kirche Mut zur Veränderung zu machen, hat der Autor lesenswert verpackt. Das Buch spricht nicht nur christliche Leserkreise an, ist breitentauglicher und weniger trocken-theologisch als Reinhard Marx, Hubertus Halbfas, "Wie kurieren wir die Kirche" oder Hans Küng - und bereits "Spiegel"-Bestseller. (2)